Massa Marittima

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  • Aber liegt Massa Marittima am Meer oder nicht?

    Das ist sicherlich die erste Frage, die man sich stellt, wenn man zum ersten Mal über diesen Namen stolpert. Wie viele Besucher haben sich gefragt, ob Massa Marittima am Meer liegt oder nicht! Wir wollen sofort das Missverständnis klären und unseren lieben Gästen der Toskana genau ein für allemal erklären, dass dieser Ort, obwohl er sich Massa Marittima nennt, etwa zwanzig Kilometer vom Meer entfernt und auf einem schönen Hügel liegt, 387 Meter über dem Meeresspiegel. 


    Aber warum also dieser Name, der zu Missverständnissen führt? Nachdem wir etwas in der Geschichte dieses Ortsnamen nachgeschaut haben, können wir Ihnen erzählen, dass dieser Name in einigen Texten des römischen Autors Ammiano Marcellino mit dem Namen „Massa Veternensis“ erwähnt wird, um uns wissen zu lassen, das genau hier Galla, Gemahlin von Konstanz, Bruder von Konstantin dem Kaiser, Gallo Cesare zur Welt brachte. Die Geburt müsste um das Jahr 350 n. Chr. gewesen sein. 


    In Wirklichkeit war das nicht der erste Name des Ortes, da das Dorf aufgrund der wichtigen Bergbauarbeiten in diesem Gebiet, die schon in der Epoche der Etrusker begonnen hatten und konstant bis vor kurzem weitergeführt wurden, mit dem Namen „Massa Metallorum, inimica civium suorum“ (Masse von Metallen, Feind seiner eigenen Bürger) bekannt war, das wegen der Malaria, die in dem Gebiet bis zur Urbarmachung herrschte, die im XIX. Jahrhundert von seiten der Großherzogen Lorena mit Hilfe des Wissenschaftlers Ximenes durchgeführt wurde. 


    Aber zurück zu „Massa“, der Name scheint auf die „Mansi“ in der römischen und auf jeden Fall nach dem Fall des Kaiserreiches hinzuweisen, also dass, was wir heute als Landgut bezeichnen. Als Bestätigung des eben Gesagten finden wir in den Kodexen von Teodosio und Giustiniano, das der Name „Massa“ vielen anderen bewohnten Orten in Italien gegeben wurde, dort wo das Zentrum eine Vereinigung von landwirtschaftlichen oder industriellen Betrieben war oder auf besondere Weise, wie es bei uns der Fall ist, vom Bergbau geprägt ist. 


    Andere Herkunft hingegen ist das Adjektiv, dass für Verwirrung sorgt: „Marittima“. Das ist einzig und allein auf die Natur des Bodens zu beziehen, der schon immer wie vorher erwähnt, von gesundheitsschädlichen und absolut unwirtlichen Sümpfen charakterisiert ist. Daher war die Ortschaft der letzte bewohnte Vorposten bevor man an das Meer gelangte, und vom Jahr Tausend bis zum achtzehnten Jahrhundert war der Spruch „Massa, schau es an und gehe vorbei“ sehr populär. 

Wegbeschreibung

Gibt es das Meer in Massa Marittima oder nicht? Kurze Geschichte der Stadt

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  • Massa Marittima: Der Wunderbaum

    Auf einer Wand der öffentlichen Quelle, die kürzlich restauriert wurde, ist ein ebenso originelles Fresko zum alten Glanz zurückgekehrt. Es handelt sich um einen Baum mit seinen Früchten. Bis hier hin nichts Außergewöhnliches, werden Sie sagen. Es ist gut bekannt, dass die Volksphantasie immer ihren Launen freien Lauf gelassen hat und von den Bäumen die fremdartigsten oder oft nur symbolische Früchte hat hängen lassen, wie zum Beispiel Geld oder Menschen oder Tiere. Aber die Früchte, die vom dargestellten Baum in Massa Marittima hängen, sind sicherlich einzigartig, auf jeden Fall originell und unbekannt, jedenfalls hier in der Toskana. Die Zisterne von Massa Marittima, die auf das Jahr 1265 zurückgeht (wie die Inschrift bestätigt), wurde mit diesem Fresko kostbarer gemacht, das mit der Zeit fast ganz verschwunden war, vor allem aufgrund des Kalks. Aber mit der Restaurierung und der Reinigung des Fresko ist dieses im alten Glanz wieder aufgetaucht, mit Erstaunen derselben Restaurateuren... Hier also das Erscheinen eines majestätischen Baumes mit langen Wurzeln, die sich bis zum Giebel des Gewölbes erheben, mit vielen Ästen und sehr vielen Blättern. Und zwischen den Ästen und Blättern hängen in großer Anzahl männliche Geschlechtsorgane! Verschieden große Phallen mit verschiedenen Inklinationen, aber alle in Erektion! Die Szene wird noch ränkevoller wenn man beim genaueren Hinschauen entdeckt, dass die Figuren, die sich im Schatten des Baumes bewegen Frauen in Kontemplation sind... Frauen, die sich in die Haare geraten, um in den Besitz eines Phallus zu kommen, Frauen, die mit einem Stock versuchen, ein paar auf den Boden fallen zu lassen, und ringsherum um diese Szene das Kreisen großer Vögel, vielleicht Raben. Für uns Laien ist es schwer die Bedeutung dieses Bildes zu entziffern. Einige sind der Meinung, dass es ein versöhnendes Bild ist, das uns zu dieser Gleichung führt: Wasserquelle = Quelle des Lebens. Andere hingegen sehen in diesem Fresko einfach pur „die Darstellung einer der elementaren menschlichen Fundamente des Lebens“. Wenn man dieses Fresko anschaut, ist eines sicher. Im XIII. Jahrhundert waren die Sitten sicher liberaler als in den darauffolgenden Jahrhunderten! Tatsächlich ist das Gemälde nicht an einem privaten Ort und noch weniger an einer Stelle gelegen, wo man mit Sex handelte, sondern auf einem öffentlichen Brunnen, zu jener Epoche ein Ort von großer Bedeutung und freiem Zutritt für alle. Aber diese deutlichen Darstellungen haben offensichtlich die Missbilligung der nachfolgenden Generationen hervorgerufen und man hatte das Bedürfnis auf jede mögliche Weise diese skandalösen Bilder zu verstecken. So wurde ein Phallus nach dem anderen mit einem schönen weißen Pinselstrich überdeckt und hier blühen anstelle der Phallen, die angemesseneren Beeren in roter Farbe. Sogar der von den zwei Frauen umstrittene Phallus wurde in einem Eimer versenkt, so dass sich der Betrachter fragt, um welch mysteriöse Frucht sich die beiden Frauen streiten...

Massa Marittima: Fonte dell'Abbondanza Kurze Geschichte der Fonte

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